Das Buch ist im gesamten Deutschsprachigen Raum im Buchhandel erhältlich
Im Rio de Janeiro der 1960erjahre wächst die achtjährige Vera mit ihren drei Geschwistern in einer schwarzen Familie auf. Der Vater, ein charismatischer Mann, ist aufgrund seiner Alkoholsucht und der daraus resultierenden Unfähigkeit zu arbeiten nicht in der Lage, die Grundversorgung seiner Familie zu gewährleisten. Er zapft Strom vom Nachbarn ab, und die Mutter kocht auf offenem Feuer im Garten, wenn das Geld für Strom und Gas fehlt. Sie sucht Kraft in Gott, indem sie sich einer evangelikalen Kirche anschließt und zieht ihre vier Kinder in diesem Glauben auf. Als Veras geistig behinderter Bruder Amarinho sich einmal auf dem Schulweg verläuft und einen Nervenzusammenbruch erleidet, denkt die Mutter, er sei vom Satan besessen. Nur die Liebe kann Veras Familie retten.
Leseprobe:
Ich flog auf der Schaukel hoch in die Luft, als ich ein seltsames Geräusch über meinem Kopf hörte. Ein Knoten am Seil der Schaukel hatte sich gelockert. Ich schaukelte langsamer, bis meine kleinen Füße die weiche Erde berührten, und blieb auf der Schaukel sitzen. Papa würde sie wieder in Ordnung bringen – wenn er könnte. Die Küchentür mir gegenüber stand offen. Meine Mutter kochte und der Duft von frischen schwarzen Bohnen und Reis stieg mir in die Nase. Die Mittagssonne brannte durch die Blätter des Guavenbaumes auf meine Haut. Der Obstbaum hatte einen langen Ast, der wie ein gestreckter Arm nach außen zeigte. Deswegen hatte mein Vater diesen Baum für die Schaukel ausgesucht. „Von hier kannst du den Duft von Mamas Essen und von Guave genießen“, hatte er gesagt und dabei gelacht.